Wärmepumpe Vergleich: Diese Unterschiede gibt es

Wärmepumpen beziehen ihre Wärme aus der Umgebung. Je nach Modell nutzen sie dafür eine bestimmte Wärmequelle, weshalb sich Wärmepumpen grob in Luft-Wärmepumpen, Wasser-Wärmepumpen und Erd-Wärmepumpen unterscheiden lassen. Obwohl sie sich in ihrer Funktionsweise ähneln, entstehen dadurch durchaus Unterschiede, die mal mehr und mal weniger störend oder von Vorteil sind.

Die wichtigsten Unterschiede betreffen die Kosten, den Platzbedarf und die Effizienz. In der Regel müssen Sie deshalb abwägen, welche Punkte Ihnen am wichtigsten sind. Unser Wärmepumpen Vergleich zeigt Ihnen auf, welches Modell sich für Ihre Zwecke am besten eignet.

Waermepumpe-Vergleich

Inhaltsverzeichnis

Investitionskosten: Was ist am günstigsten?

Bei den Erschließungskosten hat die Luftwärmepumpe die Nase vorne: Mit Einstiegspreisen von 7.000 € sind reine Luftwärmepumpen am günstigsten, denn es fallen hierbei keinerlei Erschließungskosten an. Luft-Wasser-Wärmepumpen gibt es in der Regel erst ab 12.000 €. Reine Grundwasserwärmepumpen kosten dagegen schnell das Doppelte. Am teuersten sind Erdwärmepumpen mit Erdsonden – hier müssen Sie über 20.000 € investieren.

Der Grund für die hohen Preise bei Erd- und Grundwasserwärmepumpen sind die umfangreichen Erdarbeiten, denn die Wärmequelle liegt in beiden Fällen tief unter der Erde. Alle detaillierten Preise mit Preistabelle und Erklärungen finden Sie übrigens in unserem Wärmepumpen Preisvergleich.

Installationsaufwand: Starke Unterschiede

Wie bereits angedeutet, sind die Erdwärmepumpen und Wasserwärmepumpen am aufwendigsten. Einige Erdbohrungen können 100 Meter tief reichen, was einen relativ großen Erschließungsaufwand bedeutet. Bei Erdwärmepumpen mit Kollektoren finden zwar keine tiefen Bohrungen statt, dafür werden etliche Quadratmeter an Erdfläche benötigt, um ausreichend Erdwärme zu beziehen. Auch in diesem Punkt sind Luftwärmepumpen klar im Vorteil. Sie können innerhalb kürzester Zeit in Betrieb genommen werden. Dabei ist es irrelevant, ob es sich um eine Innen-, Außen- oder Splitinstallation handelt.

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Platzbedarf: Wichtige Vorabprüfung

Der Platzbedarf einer Wärmepumpe hängt zum großen Teil von der Erschließung ab. Einen sehr geringen Platzbedarf haben Luftwärmepumpen mit Splittung, also Luftwärmepumpen, die sowohl innen als auch außen Bauteile besitzen. Etwas mehr Platz benötigen kompakte Geräte für innen oder außen. Hier spielen vor allem die räumlichen Begebenheiten eine Rolle. Ist draußen nur wenig Platz vorhanden, dann sollten Sie zu einem Gerät für das Innere des Gebäudes greifen. Häufig ist es jedoch so, dass gerade innen zu wenig Platz für eine Wärmepumpe vorhanden ist, weswegen nur eine Außenaufstellung infrage kommt.

Der Platzbedarf für Erdwärmepumpen und Wasserwärmepumpen ist wenig überraschend größer als bei der Luftwärmepumpe. Vor allem Kollektoren haben einen hohen Platzbedarf. Als Faustregel gilt, dass man etwa die doppelte Quadratmeter-Kollektorfläche als Wohnfläche benötigt. Reicht dieser Platz nicht aus und Sie wollen dennoch eine Erdwärmepumpe besitzen, müssen Sie entweder Erdwärmekörbe oder auf Erdsonden zurückgreifen. Für alle Wärmepumpen gilt: Erst den Platzbedarf prüfen und dann schauen, ob die baulichen Voraussetzungen gegeben sind.

Erdwaermekollektoren Flaechenbedarf
Erdwärmekollektoren werden in ca. 1,5 m Tiefe verlegt und sollten nicht überpflastert werden. Letzteres kann in manchen Fällen bereits zu Problemen mit der Gewinnung von Erdwärme führen. | Abbildung: © PBaeumchen, CC BY-SA 3.0 - Wikimedia Commons

Effiienz: ausschlaggebendes Argument

Nichtzuletzt kommt es vor allem auf die Effizienz Ihrer Wärmepumpe an. Die Effizienz wird in COP (Coefficient of Performance bzw. Leistungszahl) gemessen. COP steht für das Verhältnis zwischen der abgegebenen Heizleistung bzw. Nutzwärme und der eingesetzten Energie für den Verdichter (siehe Wärmepumpe Funktion für einen technischen Einblick in die Wärmepumpe). Es handelt sich dabei also um ein Maß für die Energieeffizienz. Eine Wärmepumpe, die viel elektrische Energie für ihren Betrieb benötigt, hat natürlich eine schlechtere Effizienz als eine Wärmepumpe, die weniger Energie benötigt.

Beispiel: Ein Wert von 3,5 bedeutet, dass das 3,5-fache an Wärme im Vergleich zum eingesetzten Strom produziert wird (3,5 kW Leistung für 1 KW Strom).

COP-Werte zwischen 3 und 5 wünschenswert. Werte unter 2 sind unwirtschaftlich und werden nicht gefördert. Um eine BAFA-Förderung zu erhalten, müssen Luft-Wasser-Wärmepumpen einen COP von min. 3,10, Erdwärmepumpen einen COP von min. 4,30 und Wasserwärmepumpen einen COP von min. 5,10 aufweisen. Geräte mit dem Umweltzeichen „Euroblume“ erfüllen diese Auflagen.

Des Weiteren gibt es noch die Jahreszahl, kurz JAZ. Diese Zahl beschreibt die Effizienz des gesamten Heizsystems über einen Zeitraum von einem Jahr. Die Mindestwerte für eine Förderung liegen hierbei bei 3,50 für Luft-Wasserwärmepumpen und 3,80 für Erd- und Wasserwärmepumpen.

Möchten Sie also eine Wärmepumpe, die besonders effizient und kostensparend arbeitet, sollten Sie nach Möglichkeit eine Wärmepumpe wählen, die Ihre Umweltwärme aus dem Erdreich oder dem Wasser bezieht. Der Stromverbrauch von Luftwärmepumpen liegt von allen Wärmepumpentypen im Schnitt am höchsten.

Kühlfunktion: je nach Wärmepumpe unterschiedlich

Sie möchten mit Ihrer Wärmepumpe nicht nur Wärme erzeugen, sondern sie auch zur Kühlung verwenden? Dann sollten Sie zunächst überlegen, ob Ihnen eine geringfügige oder eine starke Kühlung vorschwebt. Eine passive Kühlung ermöglicht nur eine geringe Abkühlung, ist dafür aber energiesparend. Die aktive Kühlung ist dagegen deutlich stärker, benötigt aber auch mehr Energie. Eine passive Kühlung erhalten Sie nur mit einer Sole- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe, während das aktive Kühlen nur mit einer Luftwärmepumpe oder einer Luft-Wasser-Wärmepumpe möglich ist. Unser Ratgeberbeitrag Wärmepumpe als Klimaanlage erklärt, was Sie hierbei konkret beachten müssen und was technisch dahintersteckt.

Lautstärke: nur geringfügige Unterschiede

Die Lautstärke einer Wärmepumpe spielt tatsächlich nur eine geringe Rolle, denn Wärmepumpen sind mit 30-60 dB generell nicht besonders laut. Die Lautstärke lässt sich am ehesten mit der eines Kühlschranks vergleichen. Lediglich die Luftwärmepumpe kann Probleme bereiten. Häufig ist in dem Fall die Nähe zum Nachbarn problematisch, denn die verwendeten Ventilatoren können durchaus als störend empfunden werden. In unserem Ratgeberbeitrag Luftwärmepumpe: Lautstärke – So laut darf sie sein gehen wir dem Thema näher auf den Grund und erklären, wie Sie die Lautstärke Ihrer Wärmepumpe verringern können.

Genehmigung: in manchen Fällen erforderlich

Möchten Sie sich letztendlich eine Erdwärmepumpe anschaffen, kann vorab eine Genehmigung nötig werden. Dies ist bei Erdsonden der Fall. Hierfür müssen Sie erst eine Genehmigung bei der unteren Wasserbehörde einholen. Bei Tiefen von über 100 Meter wird auch eine Genehmigung der zuständigen Bergbehörde benötigt, mancherorts sogar bei geringeren Tiefen. Erdkollektoren, die direkt unter der Erde platziert werden und weder Kontakt zum Grundwasser haben noch in einem Wasserschutzgebiet verlegt sind, bedürfen dagegen meist keine Genehmigung.

Eine wasserrechtliche Erlaubnis brauchen Sie für eine Grundwasserwärmepumpen/Wasser-Wasser-Wärmepumpe, welche Sie bei Ihrem zuständigen Landratsamt erhalten. Luftwärmepumpen sind dagegen genehmigungsfrei.

Informieren Sie sich am besten mehrere Wochen vor der Anschaffung einer Wärmepumpe über die örtlichen Regelungen, denn je nach Ort kann es Sonderregelungen geben und häufig müssen Sie bereits mehrere Wochen vor den eigentlichen Arbeiten eine Genehmigung einreichen.

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