Passivhaus: Kosten und Förderung

Wer ein Passivhaus bauen möchte, muss mit höheren Anschaffungskosten rechnen, die mittlerweile bei etwa 1.600–2.200 Euro pro m² liegen. Diese gestiegenen Baukosten sind unter anderem auf die Inflation und steigende Materialpreise seit 2024 zurückzuführen. In der Regel amortisieren sich die höheren Kosten jedoch nach einigen Jahren, da ein Passivhaus im Betrieb deutliche Einsparungen bietet. Darüber hinaus gibt es attraktive Fördermöglichkeiten für Bauherren. Mit welchen Kostenpunkten zu rechnen ist und welche Förderungen aktuell verfügbar sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Passivhaus-Kosten
Mit einem Passivhaus sparen Sie langfristig Kosten ein.

Inhaltsverzeichnis

Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Wie so oft variieren auch bei einem Passivhaus die Kosten von Fall zu Fall. Faktoren wie die Größe und die Technik, die im Gebäude verwendet wird, können den endgültigen Preis beeinflussen. Auf jeden Fall sollten Sie bei einem Passivhaus mit höheren Kosten rechnen als beim Bau eines EnEV-Hauses. Generell gilt: pro Quadratmeter kommen Kosten in Höhe von ca. 1.600–2.200 Euro pro m² auf Sie zu. Damit liegen die Mehrkosten im Vergleich zu standardisierten Häusern bei etwa 20–30 %. Hinzu kommen Kosten für Wartung und Instandhaltung der Technik, die genutzt wird, sowie deren Betriebskosten.

Bau- und Betriebskosten

Insbesondere folgende Kostenpunkte sollten beim Bau eines Passivhauses mit eingeplant werden:

  • Eine starke Wärmedämmung, um Wärmeverluste im Haus zu vermeiden.
  • Eine dezentral gesteuerte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die eine kontrollierte Be- und Entlüftung sicherstellt.
  • Dreifach verglaste Fenster, die einen hohen Isolationswert bieten.
  • Eventuelle Sonderanpassungen für individuelle Anforderungen.

Für die komplette Ausstattung eines Passivhauses sollte mit Kosten in Höhe von 5.000–7.500 € gerechnet werden. An anderen Ecken können Sie hingegen sparen: Ein Passivhaus benötigt weder eine Heizung noch einen Schornstein. Damit fallen Kosten für die Geräte sowie Brennstoffe und deren Lagerung weg, was die endgültigen Kosten etwas relativieren dürfte.

Passivhaus-Daemmung
Beim Bau eines Passivhauses sollte vor allem auf eine gute Dämmung Wert gelegt werden.

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Heizkosten

Ein Passivhaus in der Größe eines Einfamilienhauses hat einen jährlichen Heizwärmebedarf von maximal 15 kWh/Quadratmeter. Um diese geringe Zahl zu erreichen, ist eine Lüftungsanlage notwendig, die Kosten für Anschaffung, Betrieb und Wartung mit sich bringt. Diese können bei einem Passivhaus dieser Größe bei 6.000–8.000 Euro liegen.

Kosten im Voraus vermeiden

Mithilfe des sogenannten „BlowerDoor-Tests“ lassen sich etwaige Mehrkosten vermeiden. Dabei wird überprüft, ob das Passivhaus auch wirklich dicht ist. Eine Prüfung sollte durchgeführt werden, bevor mit dem Ausbau im Inneren begonnen wird, da nur dann die luftdichte Hülle des Hauses sichtbar ist. Sollten sich dabei Leckagen zeigen, können diese mit geringem Kostenaufwand behoben werden. Die Lokalisierung kostet bei einem Einfamilienhaus rund 300 €. Wenn Sie einen Energieberater damit beauftragen, der eine ausführliche Überprüfung mitsamt Protokoll durchführt, kommen Kosten in Höhe von bis zu 500 € auf Sie zu.

Welche Förderungen gibt es?

Wer plant, ein Passivhaus zu bauen oder zu sanieren, dem winken einige Möglichkeiten der staatlichen Förderung. Es lohnt sich darüber hinaus, auch nach regionalen Förderprogrammen zu suchen – ein Experte vor Ort kann Sie dabei gezielt beraten.

Eine aktuelle Übersicht der staatlichen Förderungen finden sie hier:

KfW-ProgrammBAFA-Förderung
Förder­kredit „Klima­freundlicher Neubau – Wohngebäude“ ab 2,45 % effektivem Jahreszins.Zuschüsse für Biomasseanlagen, Solarthermie oder Wärmepumpen.
KfW-Wohn­eigentums­programm 124 mit einem Förderkredit ab 3,44 % effektivem Jahreszins. 
Baubegleitung durch Experten für Energieeffizienz: Förderung bis zu 4.000 € 

Nachhaltig wohnen und langfristig sparen

Ein Passivhaus bietet langfristig erhebliche Einsparungen bei den Betriebskosten, insbesondere bei den Heizkosten, die um bis zu 90 % reduziert werden können. Zudem überzeugt es durch seinen geringen Energiebedarf und den Einsatz nachhaltiger Technologien, was einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leistet.

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