Nachhaltig heizen: Ölheizung modernisieren
Bis 2025 können Sie Ihre Ölheizung modernisieren, in dem Sie den Kessel austauschen. Wir erklären, worauf zu achten ist.
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Nicht nur defekte Heizungen sollte man austauschen. Auch die Erneuerung einer Ölheizung kann durchaus sinnvoll sein. Die Gründe für eine Aufrüstung sind vielfältig:
So haben moderne Brennwertheizungen mit Brennwertkessel im Vergleich zu Niedertemperaturkesseln oder Konstanttemperaturkesseln einen sehr viel höheren Wirkungsgrad. Umgerechnet verliert ein Öltank mit einem Volumen von 3.000 Litern rund 1.000 Liter im laufenden Betrieb, die nicht zum Heizen verwendet werden. Selbst Niedertemperaturkessel, die noch nicht sehr alt sind, verlieren ca. 400 Liter. Moderne Brennwertheizungen wandeln hingegen die gesamte Energie des Brennstoffs ohne nennenswerte Verluste in Heizwärme um, woraus sich ein Wirkungsgrad von nahezu 100 % ergibt.
Da Öl ein endlicher Rohstoff ist, wird seitens der Regierung daran gearbeitet, die Energiewende voranzutreiben und mit anderen Brennstoffen zu heizen. Alte Heizkessel werden daher nach und nach aus dem Verkehr gezogen. Wenn ihre Ölheizung bereits über 30 Jahre alt ist, sind Sie laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) rechtlich dazu verpflichtet, diese auszutauschen. Aber auch bei jüngeren Geräten kann es Vorteile haben, diese auszutauschen oder zu erneuern. Mit einer Heizung, die modernere Brennwerttechnik nutzt, beispielsweise ein Öl-Brennwertkessel mit Warmwasserspeicher, schützen sie nicht nur die Umwelt, sondern sparen auf Dauer auch noch Heizkosten.
Wenn Sie sich dafür entschieden haben, Ihre Ölheizung erneuern zu lassen, dann sollten Sie einige Dinge beachten. Zunächst ist es wichtig, dass die neue Heizungsanlage Ihnen im Optimalfall genau so viel Energie liefert, wie Sie benötigen. Ältere Kessel sind oft überdimensioniert und produzieren daher zu viel Energie, was zu hohen Kosten führt, die Sie vermeiden können. Dafür sollten Sie Ihren individuellen Energiebedarf kennen, den Sie mit einer Heizlastberechnung herausfinden.
Die Heizlast setzt sich aus der Summe von Transmissionswärmeverlust, Lüftungswärmeverlust sowie Zusatz-Aufheizleistung zusammen. Unter Transmissionswärmeverlust versteht man die Wärme, die über die Gebäudehülle verlorengeht. Der Lüftungswärmeverlust beschreibt die Wärme, die durch Lüftung nach Außen entweicht. Die Zusatz-Aufheizleistung ist die Energie, die eine Heizung aufbringen muss, um nach einer Pause wieder aufzuheizen. Addiert man nun diese drei Größen, dann erhält man die Heizlastberechnung. Dabei spielen Faktoren wie Luftwechsel der jeweiligen Räume sowie die Gebäudespeichermasse eine Rolle.
Greifen Sie bei einem Austausch nicht auf eine gebrauchte Heizung zurück. Damit sparen Sie zwar Anschaffungskosten, jedoch haben gebrauchte Modelle den Nachteil, dass unter Umständen die Garantie bereits abgelaufen ist. Sollte es nach einer Installation zu Defekten kommen, müssen Sie dafür haften. Ratsam ist es, einen neuen Öl-Heizkessel einzusetzen und diesen auch von einem Fachbetrieb installieren zu lassen.
Wenn Sie Ihre alte Ölheizung erneuern möchten, dann bieten sich einige Alternativen – sowohl hinsichtlich der Anlage als auch des Rohstoffes. Grundsätzlich lässt sich diese gegen jedes andere System austauschen – wenn es nicht auf Platz und Kosten ankommt. Wenn Sie bereits einen Lagerplatz für den Brennstoff Ihrer alten Heizung haben, dann bietet sich jedoch eine Pelletheizung an, die ebenfalls auf einen Ort zum Lagern von Brennstoff angewiesen ist. Dabei müsste der vorhandene Heizöltank oder der Lagerplatz für einen Pelletofen umgerüstet werden. Langfristig ist diese Lösung sowohl sauber als auch verhältnismäßig günstig.
Eine ältere Heizung kann auch durch eine Solarthermie- oder Photovoltaikanlage unterstützt werden. Eine Solartherme eignet sich hervorragend als Ergänzung zur Ölheizung, da so die Energie, die durch Sonnenstrahlung entsteht, genutzt wird. Diese wärmt den Kollektor und die Flüssigkeit darin, die dann zwischen Kollektor und Pufferspeicher zirkuliert und von dort das Gebäude mit Wärme versorgt. So wird zeitweise das Öl als Brennstoff durch Solarenergie ersetzt. Solarheizungen für den Pool oder Solarheizungen für ein Gartenhaus gibt es übrigens auch.
Eine andere Möglichkeit ist die Wärmepumpe, die sich prinzipiell in jedem Haus einsetzen lässt. In Altbauten lohnt sich eine Umstellung von Öl auf Gas in den meisten Fällen jedoch nicht, da Wärmepumpen nur effizient heizen, wenn Sie mit geringen Vorlauftemperaturen arbeiten, was eine gute Hausdämmung voraussetzt und sich besonders für Häuser mit Fußbodenheizung eignet. Da in diesem Fall die Wärme aus der Luft, dem Grundwasser oder der Erde genutzt und verfügbar gemacht wird, entfällt die klimaschädliche Verbrennung, was eine Wärmepumpe zur umweltfreundlichen Alternative macht. Besonders wirksam ist diese Heizart in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage.
Mittlerweile gibt es auch einige Möglichkeiten, fossile Brennstoffe wie Öl durch regenerative zu ersetzen oder den Verbrauch zu minimieren. Um klimafreundlicher zu heizen, eignen sich beispielsweise Heizungen, die mit Holzpellets betrieben werden. Diese sind jedoch nur dann vollkommen umweltfreundlich, wenn sie mit einer Solarthermieanlage kombiniert werden und so weniger Brennstoff benötigen. Holz gilt zwar als klimaneutraler und nachwachsender Rohstoff, der aber dennoch wertvoll ist und nicht ineffizient verheizt werden sollte.
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