Nullenergiehaus: Kosten und Förderungen

Wenn Sie sich ein Nullenergiehaus wünschen, sollten Sie mit deutlich höheren Kosten als den durchschnittlichen 1.300 € pro m² eines Passivhauses rechnen. Wie hoch die Kosten im Detail sind, hängt vom individuellen Einzelfall und unterschiedlichen Faktoren ab. Aufgrund der strengeren Anforderungen und der spezifischen Technik, die für den Bau eines Nullenergiehauses benötigt wird, lassen sich die endgültigen Kosten nur schwer pauschal angeben. Wir zeigen, welche Faktoren in die Kalkulation einfließen, welche technischen Besonderheiten wichtig sind und welche Fördermöglichkeiten es gibt, um die Nullenergiehaus Kosten zu berechnen.

Nullenergiehaus-Kosten
Ein Nullenergiehaus nutzt Energie aus Eigenproduktion wie beispielsweise aus Solarzellen.

Inhaltsverzeichnis

Welche Faktoren spielen eine Rolle?

Welche Kosten ein Nullenergiehaus mit sich bringt, lässt sich nicht pauschal sagen. Wenn Sie bereits ein Grundstück besitzen, dann sollten Sie für den Bau des Hauses jedoch einen höheren finanziellen Mehraufwand berechnen als bei einem Passiv- oder Niedrigenergiehaus. Das liegt vor allem an einigen speziellen Faktoren. So muss beispielsweise Dämmmaterial mit einer starken Leistung verbaut werden, um Wärmeverluste im Haus zu vermeiden. Darüber hinaus ist es notwendig, eine Lüftungsanlage zu installieren, was ebenfalls Mehrkosten mit sich zieht. 

Die Kosten für ein Nullenergiehaus variieren daher stark und können je nach Ausstattung und Standort zwischen 1.800 € und 2.500 € pro m² liegen. Neben den Baukosten spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle:

  • Energieerzeugung: Ein Nullenergiehaus benötigt Systeme zur Eigenproduktion von Energie, etwa Photovoltaikanlagen oder kleine Windkraftanlagen. Diese Systeme tragen erheblich zu den Kosten bei, machen das Haus aber auch unabhängig von externen Energiequellen.
  • Energiespeicherung: Batteriespeicher sind oft unverzichtbar, um die erzeugte Energie effizient nutzen zu können, insbesondere nachts oder bei geringer Sonneneinstrahlung.
  • Dämmung und Lüftung: Hochleistungsdämmstoffe und eine effiziente Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sind notwendig, um Wärmeverluste zu minimieren.
  • Anschaffungskosten: Im Vergleich zu Passivhäusern bietet das Nullenergiehaus langfristig mehr Autarkie und niedrigere Betriebskosten, allerdings zu höheren Anschaffungskosten.

 

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Förderungsmöglichkeiten

Da die Baukosten bei einem Nullenergiehaus deutlich höher sind als bei einem konventionellen Energiesparhaus, fallen auch Förderungen höher aus. Diverse Möglichkeiten bieten Bauherren damit die Chance, ein Nullenergiehaus zu erwerben, obwohl die Anschaffungskosten recht hoch sind. Je nach Wohnort gibt es neben den staatlichen auch regionale Förderprogramme. Für weitere Informationen sollten Sie sich an einen Experten werden.

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht der staatlichen Förderprogramme der KfW und BAFA:

Kreditinstitut für Wiederaufbau (KfW)Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Für Photovoltaikanlagen, die Energie ins öffentliche Netz einspeisen, bietet die KfW mit dem Programm KfW-Kredit 270 eine Förderung von bis zu 100 % der Kosten.Förderung von Heizsystemen mit erneuerbaren Energien wie Biomasseanlagen, Solarthermie oder Wärmepumpen
Besonders klimafreundliche Gebäude (Effizienzhaus 40) werden mit dem Förderkredit „Klimafreundlicher Neubau Wohngebäude (297/298)“ unterstützt. 
Das KfW-Wohneigentumsprogramm 124 bietet Privatpersonen finanzielle Unterstützung beim Bau oder Kauf einer selbst genutzten Immobilie. Sie können dabei bis zu 100.000 Euro als zinsgünstigen Kredit erhalten. 

Fazit: Langfristige Einsparungen & klimafreundliches Wohnen

Trotz der höheren Baukosten bietet ein Nullenergiehaus erhebliche langfristige Einsparungen. Die Energiekosten entfallen nahezu vollständig, und durch staatliche Einspeisevergütungen können zusätzliche Einnahmen erzielt werden. Über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren amortisieren sich die Mehrkosten oft vollständig. Zudem leisten Sie einen entscheidenden Beitrag zum klimafreundlichen Wohnen und sichern sich gleichzeitig für mögliche Verschärfungen der Gesetzeslage optimal ab.

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