Hydraulischer Abgleich bei der Fußbodenheizung

Eine Fußbodenheizung lädt zum Barfußlaufen ein und schafft eine wohlige Wärme auf jeder Etage. Damit alle Räume eines Hauses mit Fußbodenheizung gleichmäßig mit Wärme versorgt werden, müssen alle Fließwege des Heizungswasser aufeinander abgestimmt werden. Das schafft mehr Komfort und sorgt dafür, dass Energie und damit auch Heizkosten gespart werden. Dafür ist ein hydraulischer Abgleich nötig. Wie dieser bei einer Fußbodenheizung durchgeführt wird und wann eine Optimierung der Fußbodenheizung notwendig ist, erfahren Sie hier.

Hydraulischer-Abgleich-Fussbodenheizung
Auch bei einer Fußbodenheizung ist ein hydraulischer Abgleich wichtig

Inhaltsverzeichnis

Warum ein hydraulischer Abgleich bei einer Fußbodenheizung sinnvoll ist

Wasser nimmt immer den Weg des geringsten Widerstandes – so ist es auch mit Heizungswasser, das durch das Rohrsystem eines Hauses zirkuliert. In der Regel hat das zur Folge, dass eher kleinere Räume durchströmt und geheizt werden. Andere Räume, die weiter entfernt liegen und in denen große Heizkreise im Fußboden verarbeitet wurden, erreicht so weniger Wasser, was dazu führt, dass dort auch nicht die gewünschte Temperatur erreicht wird. Ein hydraulischer Abgleich kann Abhilfe schaffen.

Im Rahmen dieser Maßnahme, die im Grunde eine Feinjustierung mit großer Wirkung ist, analysiert ein Heizungsexperte das gesamte Rohrnetz des Hauses und nimmt die erforderlichen Einstellungen vor, die dafür Sorge tragen, dass die korrekte Menge an Wasser und Wärme in den jeweiligen Räumen ankommt. Leider stellt sich die richtige Wassermenge nämlich nicht automatisch ein. Wenn die Heizoptimierung durch einen hydraulischen Abgleich durchgeführt wurde, sorgt das nicht nur für mehr Wohnkomfort, sondern senkt auch die Heizkosten.

Fussbodenheizung-Hydraulischer-Abgleich
Eine optimal eingestellte Fußbodenheizung spart Energie und Kosten.

Wann ein hydraulischer Abgleich bei einer Fußbodenheizung nötig ist

Bei einer Fußbodenheizung äußern sich gewisse Symptome, wenn ein Check-up in Form eines hydraulischen Abgleichs notwendig ist. Diese machen sich wie folgt bemerkbar:

  • Einzelne Bereiche oder der gesamte Fußboden wird nicht warm
  • Bestimmte Räume erreichen nicht die gewünschte Temperatur
  • Die Heizkörperventile geben Geräusche ab
  • Das Herunterregeln der Heizung ist kaum noch möglich
  • Der Stromverbrauch der Pumpe ist sehr hoch, ebenso wie die Heizkosten
  • Die Heizung benötigt eine hohe Vorlauftemperatur

Wenn eines dieser Symptome oder mehrere parallel zueinander auftreten, dann sollte dem nicht mit stärkeren Pumpen oder einer erhöhten Vorlauftemperatur entgegengetreten werden. Denn das hätte lediglich zur Folge, dass noch mehr Energie verbraucht wird. Was wirklich hilft: ein hydraulischer Abgleich der Fußbodenheizung. Am besten beauftragen Sie hierfür einen Experten aus Ihrer Nähe.

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Wie läuft der hydraulische Abgleich bei einer Fußbodenheizung ab?

Wenn Sie sich dazu entschließen, einen Fachmann zu beauftragen, der einen hydraulischen Abgleich bei Ihrer Fußbodenheizung vornimmt, dann wird dieser alle Fließwege des Heizwassers aufeinander abstimmen. Die Vorgehensweise sieht dabei wie folgt aus:

Analyse der Anlage und Berechnung der Heizlast

Zunächst wird die Anzahl der Heizkreisverteiler und die der zugehörigen Heizkreise schriftlich festgehalten. Anschließend führt der Heizungsfachmann die Berechnung der Heizlast durch. Damit ermittelt er, wie viel Energie die Anlage abgeben muss, um das gesamte Gebäude ausreichend zu heizen. Im Rahmen dieser Berechnung wird analysiert, wie viele Wärmeverluste im Haus über die Gebäudehülle entstehen und wie viel Energie in jeden einzelnen Raum befördert werden muss. Unter anderem der energetische Zustand des Hauses, die Anzahl der Außenflächen sowie die Größe der Räume beeinflussen hierbei das Ergebnis.

Richtwerte der spezifischen Heizlast

Wenn eine detaillierte Berechnung der Heizlast nicht vorgenommen wird oder werden kann, dann lassen sich diese Werte auch überschlägig ermitteln. Hierzu dient eine Liste, die Richtwerte für die spezifische Heizlast (in Watt je Quadratmeter) eines Gebäudes je nach Baujahr liefert: Baujahr vor 1970: 120–150 Watt Baujahr 1970–1980: 100 Watt Baujahr 1980–1995: 80 Watt Baujahr 1995–2005: 60 Watt Baujahr nach 2000: 40 Watt Nachdem eine Sanierung vorgenommen wurde, ist es möglich, dass die Werte niedriger ausfallen. Das hat zur Folge, dass die Heizlast sinkt, da neue Fenster eingebaut oder die Dämmung des Gebäudes verbessert wurde.

Berechnung der Wassermengen

Nachdem der Fachmann alle Werte bezüglich der Heizlast errechnet hat, wird die optimale Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung ermittelt. Hierbei gilt die Faustregel: So hoch wie nötig und so niedrig wie möglich. Dadurch können Sie Energie und Heizkosten einsparen. Anschließend kann der Heizungsexperte die Wassermengen berechnen, die für den Heizkreis nötig sind. Nachdem diese mit den Wassermengen für jeden einzelnen Heizkreisverteiler ergänzt wurden, werden alle Werte notiert.

Ermittlung der Druckverluste

Abschließend gilt es, alle Druckverluste im gesamten Rohrnetz ausfindig zu machen. An jedem Heizkreis wird der optimale Volumenstrom eingestellt und die Werte an den Differenzdruckregler angepasst. Sollte dieser nicht vorhanden sein, erfolgt eine Nachrüstung im Rahmen des hydraulischen Abgleichs.

Differenzdruckregler
Im Rahmen eines hydraulischen Abgleichs wird jedem Heizkreis der optimale Volumenstrom eingestellt, damit alle Räume die gewünschte Temperatur erreichen.

Kosten eines hydraulischen Abgleichs

Welche Kosten bei einem solchen Abgleich auf Sie zukommen, erfahren Sie auf unserer Preisvergleichsseite zu den Kosten eines hydraulischen Abgleiches. Da ein hydraulischer Abgleich nicht ganz unkompliziert ist und komplexe Berechnungen und Formeln enthält, ist in der Regel davon abzuraten, diesen ohne einen versierten Fachmann durchzuführen, der sich mit diesem Handwerk auskennt. Wenn Sie den Abgleich aber dennoch selbst durchführen möchten, dann können Sie sich in unserer Anleitung Hydraulischer Abgleich: So können Sie ihn selber machen über den Ablauf und die dafür notwendigen Werte informieren.

Bei einer Fußbodenheizung ist der technische Aufwand jedoch höher als bei anderen Heizsystemen und es gibt viele unbekannte Parameter, beispielsweise die Anzahl der Rohre und deren Abstand zueinander. Daher ist diese Aufgabe nur schwer zu bewältigen, wenn man kein Fachmann ist. Sollten also keine handwerklichen und physikalischen Vorkenntnisse vorhanden sein, empfiehlt sich daher immer, den hydraulischen Abgleich von einem Experten erledigen zu lassen.

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