Hydraulischer Abgleich – die Optimierung der Heizungsanlage

Wer Heizkosten sparen möchte, der kommt um eine Optimierung der Effizienz der Heizungsanlage nicht herum. Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass die Wärme gleichmäßig im gesamten Haus verteilt wird – und zwar in dem Maße, in dem sie gebraucht wird. Die benötigte Heizungsleistung wird also an den jeweiligen Bedarf angepasst, was zu einer effektiveren Arbeitsweise führt. So können Sie Energie und Kosten sparen. Schätzungsweise wird eine solche Optimierung aber lediglich bei weniger als einem Viertel aller Heizungsanlagen vorgenommen. Wie genau ein hydraulischer Abgleich abläuft und was dabei zu beachten ist, erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

Wozu ist ein hydraulischer Abgleich nötig?

Um zu verstehen, wieso ein hydraulischer Abgleich notwendig ist, erläutern wir zunächst, wie ein optimal eingestelltes Heizungssystem funktioniert: Der Heizkessel erwärmt das Heizwasser, um es dann mithilfe einer Pumpe durch die Heizungsrohre zu den Heizkörpern zu transportieren. Diese geben ihre Wärme an die jeweiligen Räume ab, die dadurch gleichmäßig beheizt werden. Das abgekühlte Wasser fließt anschließend zurück zum Heizkessel.

Im Falle eines nicht optimal eingestellten Heizsystems passiert Folgendes: Da Wasser die Eigenschaft hat, stets den Weg des geringsten Widerstandes zu nehmen, fließt es mit Vorliebe durch lange, dünne Rohre. Kurze, dicke Rohre sowie lange Wege werden vermieden. Dadurch kommt es bei Heizungsanlagen häufig vor, dass Heizkörper, die näher am Heizkessel sind, heißer werden als jene, die weiter entfernt sind. Für diese bleibt schlicht kein Druck mehr übrig, um sie mit Wasser zu versorgen. Hierbei sind Temperaturunterschiede von bis zu 10 °C möglich. Ein hydraulischer Abgleich schafft hierbei Abhilfe. Jedoch sollte dieser am besten von einem Heizungsinstallateur vorgenommen werden.

Hydraulischer-Abgleich
Überaus wichtig und nicht zu unterschätzen: Der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage.

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Wie funktioniert ein hydraulischer Abgleich?

Im Rahmen eines hydraulischen Abgleiches passiert im Grunde Folgendes: Die erforderliche Heizleistung wird anhand des Bedarfs berechnet und die entsprechenden Einstellungen an den jeweiligen Heizkörpern vorgenommen. Dafür ist es notwendig, Faktoren wie Raumgröße, Wandflächen und die Anzahl der Fenster miteinzubeziehen. Da Anlagen, bei denen kein hydraulischer Abgleich vorgenommen wurde, oft nicht über den gleichen Druck verfügen, müssen auch die Entfernung zur Pumpe sowie das Rohrnetz untersucht werden. Unregulierte Heizungssysteme versorgen meist die Heizkörper, die der Pumpe am nächsten sind, mit zu viel Druck. Währenddessen ist für die Geräte, die weiter entfernt sind, nicht mehr ausreichend Druck vorhanden. Das Ergebnis: Einige Räume werden zu heiß, andere zu kalt.

Bei einem hydraulischen Abgleich berechnet der Heizungsexperte die erforderliche Heizleistung individuell für jeden Raum. So können die Heizkörper entsprechend justiert werden, um das korrekte Wasservolumen zu sichern. Ergänzend dazu wird meist auch die Vorlauftemperatur des Systems angepasst.

Laut der Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft e.V. wird der Vorgang des hydraulischen Abgleichs in diese Schritte unterteilt:

  1. Berechnung der Heizlast sowie der Leistung der Heizkörper in allen Räumen
  2. Bestimmung der notwendigen Vorlauftemperatur
  3. Ermittlung der maximal benötigten Heizwassermassenströme (individuell für jeden Heizkörper)
  4. Berechnung der Druckverluste im Rohrnetz -> das Ergebnis ist die Pumpenleistung, die notwendig ist
  5. Auslegung der Umwälzpumpe (nach Höhe und Volumenstrom)
  6. Anpassung der Heizungseinstellungen
Hydraulischer-Abgleich-Heizung
Ohne hydraulischen Abgleich wird es in manchen Räumen zu warm, in anderen zu kalt.

Lohnt sich ein hydraulischer Abgleich?

Laut Experten lohnt sich ein hydraulischer Abgleich in jeder Hinsicht. Damit werden nicht nur Energie und Heizkosten eingespart, indem effizienter geheizt wird, sondern auch der Wohnkomfort gesteigert. Denn neben einer gleichmäßigen Verteilung der Wärme sorgt eine Regulierung des Heizsystems oft auch dafür, dass Strömungsgeräusche verschwinden. In den meisten Fällen amortisiert sich die Investition auch bereits nach wenigen Jahren. Lesen Sie hierzu unseren Preisvergleich bezüglich der Kosten eines hydraulischen Abgleichs.

Nachträgliche Durchführung

Sie möchten an einer bestehenden Heizungsanlage einen hydraulischen Abgleich vornehmen? Dann müssen Sie Folgendes beachten: Die Heizkörper müssen entweder Rücklaufverschraubungen besitzen oder über voreinstellbare Thermostatventile verfügen. Insbesondere Letztere sind bei älteren Anlagen meist nicht installiert. Eine Nachrüstung ist aber möglich. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, lässt sich eine hydraulische Regulierung auch nachträglich durchführen. Im besten Falle konsultieren Sie hierfür einen Heizungsinstallateur in Ihrer Nähe. Wenn Sie den hydraulischen Abgleich selbst durchführen möchten, dann informieren wir Sie im Beitrag hydraulischer Abgleich selber machen gerne über alle weiteren Schritte.

Zu den Vorteilen eines hydraulischen Abgleichs zählt – neben einer vollständigen Funktionsfähigkeit Ihrer Heizung – auch mehr Wohnkomfort. Nie mehr schwitzen oder frieren, denn in allen Räumen herrscht eine angenehme Raumtemperatur. Dadurch, dass die Anlage nun effizient arbeitet und für eine optimale Raumtemperatur sorgt, steigert sich auch der Wert der Immobilie. Darüber hinaus können Sie so Heizkosten sparen und die Umwelt schonen, in dem Sie weniger Energie verbrauchen. Das gute Kosten-Nutzen-Verhältnis eines hydraulischen Abgleichs zeigt sich vor allem darin, dass eine Regulierung recht preiswert ist und sich bereits nach einigen Jahren rentiert – auch bei einem hydraulischen Abgleich einer Fußbodenheizung. Systembedingt ist ein Abgleich in diesem Fall zwar etwas aufwändiger, lohnt sich aber dennoch. Leisten Sie aktiv einen Beitrag zur Umwelt und schonen Sie nebenbei Ihren Geldbeutel!

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