Kamin nachrüsten Kosten
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Sein Ruf eilt ihm voraus: Ein Kamin schafft eine gemütliche Atmosphäre und seine Wärme sorgt für ein wohliges Gefühl. Doch ausschließlich mit einem Kamin zu heizen ist nicht möglich – zumindest nicht, wenn es sich dabei um ein ganzes Haus handelt. Einzelne Räume lassen sich jedoch gut mit einem Kamin beheizen und je nach baulicher Umgebung strahlt die warme Kaminluft mit der Zeit auch immer weiter aus. Nachfolgend sehen Sie auf einen Blick, welche Vor- und Nachteile ein Kaminofen hat:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Wärme steht schnell bereit | Gefahrenherd (insbesondere, wenn er nicht korrekt angeschlossen oder falsch dimensioniert ist) |
benötigt wenig Platz | Konstante Nachbefeuerung nötig -> Aufwand |
Einfache Installation | Erfordert regelmäßige Wartung und Reinigung |
Günstig in der Anschaffung | |
Umweltfreundlich, da nachwachsende Rohstoffe zur Wärmeerzeugung genutzt werden | |
Hohe Energieeffizienz (bei modernen Kaminöfen fast 90 %) |
|
Wenn Sie mit einem Kaminofen heizen möchten, dann ist der passende Brennstoff ebenso wichtig wie die regelmäßige Reinigung. Als Klassiker gilt dabei sogenanntes Scheitholz. Dabei sollten Sie darauf achten, dass dieses möglichst trocken ist, also eine geringe Restfeuchte – bestenfalls mit maximal 20 % – enthält. Um diesen Grad zu erreichen, muss das Holz mindestens zwei bis drei Jahre lagern, daher ist eine sorgfältige Planung nötig.
Auch mit Holz von Laubbäumen lässt sich der Kamin gut heizen. Anders als Nadelbäume besitzen diese nämlich eine lange Brenndauer. Fichte, Kiefer sowie andere Nadelgewächse sind nicht zu empfehlen, da sie sehr schnell abbrennen und die darin enthaltenen Harze den Kamin verunreinigen.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Brennstoffe und Vorrichtungen, die eine Alternative zum klassischen Holzkamin darstellen:
Hierbei sollten Sie jedoch unbedingt die Herstellerangaben befolgen. Sprechen Sie daher am besten im Vorfeld mit einem Fachmann in Ihrer Nähe und erhalten Sie professionelle Angebote.
Bei der Anschaffung eines Kaminofens sollten Sie 150 bis 6.000 € für die reine Anschaffung einplanen – je nach Modell. Hier finden Sie eine Übersicht der gängigsten Arten:
Art des Kamins | Preis |
---|---|
Schwedenofen | 150–1.000 € |
Pelletkaminofen | 1.000–1.500 € |
Natursteinkamin | 750–2.500 € |
Gaskamin | 750–3.000 € |
Eine weitere Möglichkeit sind wasserführende Kamine. Diese strahlen nur einen Teil der erzeugten Wärme ab, während der andere Teil über einen Wasserwärmetauscher an einen Pufferspeicher in die Zentralheizung abgegeben wird. Von dort aus wird die Wärme an alle anderen Heizkörper im Haus geleitet. In Kombination mit einer optimalen Wärmedämmung kann ein wasserführender Kamin auf diese Art in einem modernen Passivhaus sogar als Zentralheizung eingesetzt werden. Weitere Infos zum Thema Wasserführender Kamin finden Sie auf der jeweiligen Seite in unserem Fachportal.
Neben den reinen Anschaffungskosten bringt ein Kamin jedoch auch Zusatzkosten für die Installation und die Wartung mit sich:
Art des Kamins | Montagekosten |
---|---|
Aufstellung einfacher Heizkamin | 100–500 € |
Installation wasserführender Kamin | 500–1.000 € |
Abnahme durch Schornsteinfeger | 50–150 € |
Wer handwerklich begabt ist, kann Kosten sparen, indem er den Kamin in Eigenregie baut und diesen selbst montiert. Viele Hersteller bieten Bausätze an, die eine einfache Kaminherstellung möglich machen. Wenn Sie sich für einen Kamin ohne Schornstein entscheiden, sparen Sie noch mehr, da Kosten für die Anschaffung und Reinigung entfallen. Wenn Sie einen Kamin nachträglich einbauen sollten Sie diese Arbeiten jedoch im Vorfeld mit einem erfahrenen Heizungsbauer absprechen, um etwaige Fehler zu vermeiden. Der Fachmann sollte vor Beginn des Projekts das Gebäude vor Ort begutachten und Ihnen wichtige Hinweise geben, bevor Sie mit dem Bau beginnen.
Auch die Preise für die jeweiligen Brennstoffe spielen bei den Gesamtkosten eines Kamins eine tragende Rolle, da Sie monatliche Ausgaben verursachen. Wie hoch diese sind, hängt von der konkreten Leistung und den Nutzungszeiten ab:
Brennstoff | Kosten (pro kWH) |
---|---|
Scheitholz (fertig getrocknet) | 6,48 Cent |
Holzpellets | 4,80 Cent |
Erdgas | 5,05 Cent |
Flüssiggas | 6,47 Cent |
Ein Kaminofen hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Unter anderem wird ihm nachgesagt, er sei nicht wirtschaftlich, schlecht für die Umwelt und habe keinerlei Einfluss auf den Wert eines Neubaus. Ein Kaminofen, der qualitativ hochwertig ist und mit den richtigen Brennstoffen betrieben wird, stellt allerdings durchaus eine lohnende Investition für einen Neubau dar. Darüber hinaus ist das Heizen mit einem Kamin nachhaltig und kann – unter Verwendung geeigneter Brennstoffe und Befolgung der jeweiligen Gebrauchsanleitung – auch durchaus wirtschaftlich betrieben werden.
Die laufenden Kosten eines Kaminofens werden durch die Brennstoffart und den Verbrauch bestimmt. Wenn Sie den für Ihre Bedürfnisse optimalen Kaminofen kaufen und den dazu passenden Brennstoff wählen, dann können Sie Ihre Energiekosten damit erheblich senken.
Es empfiehlt sich beispielsweise Holz als Brennstoff, da die Preise – im Vergleich zu anderen Energieträgern – in den letzten Jahren sehr stabil waren. Als natürlicher Rohstoff ist es außerdem leicht erhältlich und stets erneuerbar. Durch den geringen Verbrauch, den ein Kaminofen hat, wenn Sie das richtige Holz nutzen, ist die Benutzung außerdem energieeffizient und Sie sparen damit erhebliche Kosten.
Ist Ihnen die Lagerung von Holz zu umständlich, können Sie hierbei auch auf die praktischen Holzpellets zurückgreifen, welche platzsparend zwischengelagert werden können.
Um die Kosten, die Sie einsparen können, greifbarer zu machen, ist es ratsam, Heizöl mit Holz zu vergleichen, um Ihnen So einen Überblick zu verschaffen. Heizöl kostet derzeit ca. 62 Cent pro Liter. Bei einem Raummeter Holz – also einem Kubikmeter gestapeltem Holz – müssen Sie mit ungefähr 60 € rechnen.
Jedoch können Sie mit dieser Menge an Holz deutlich mehr Wärme produzieren als mit der entsprechenden Menge Öl. So können Sie bei einer Investition von 10 € einen Tag mit Öl heizen, mit der Menge an Holz, die Sie dafür bekommen, jedoch ganze drei Tage.
Das Heizen mit Holz schont dabei nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern vor allem auch die Umwelt. Hinzu kommt, dass sich die Preise für Kaminholz dank nachhaltiger Forstwirtschaft schon seit Jahren auf einem stabilen Niveau bewegen und sich das in den nächsten Jahren auch nicht ändern wird. Bei Heizöl hingegen schwanken die Preise nahezu täglich. Außerdem sind Sie mit diesem Brennstoff abhängig von den jeweiligen lokalen Anbietern. Für eine genauere Preisaufstellung sollten Sie sich jedoch an einen Fachmann in Ihrer Nähe wenden.
In Frühlings- und Herbstmonaten, in denen es sich noch nicht lohnt, die Heizung anzuschalten, kann ein Kaminofen als optimale Übergangsheizung fungieren. So ergänzt er die bestehende Zentralheizung und hilft Ihnen damit, Kosten zu sparen. Damit Ihr Kaminofen jedoch das Prädikat „wirtschaftlich“ erhält, muss er einen Wirkungsgrad von über 75 % erreichen. Generell gilt: Je besser er die Heizenergie des Holzes in brauchbare Wärme umwandelt, desto höher ist sein Wirkungsgrad. Mit der richtigen Heizleistung des Kamins und dem passenden Brennstoff lassen sich die Energiekosten so also deutlich senken.
Wenn Sie einen Kaminofen kombinieren möchten, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten: Zum einen lässt sich ein Kamin sehr gut in eine Hybridheizung verwandeln, in dem dieser in das System einer Gasheizung oder Ölheizung eingebunden wird.
Zum anderen lässt sich ein Kamin ebenso gut mit einer Wärmepumpe kombinieren. Denn deren Effizienz hängt von der Umgebungstemperatur und der Raumtemperatur, die gewünscht ist, ab. Wenn diese – insbesondere in den frostigen Monaten – an ihr Limit gelangt, schaltet sich in der Regel ein elektrischer Heizstab ein, der das Wasser und die Heizung erwärmt. Dadurch steigen jedoch die Stromkosten. Mit einem Kaminofen ließe sich die Wärmepumpe dahingehend unterstützen, dass der Heizstab weniger benötigt wird.
Kaminöfen lassen sich auch parallel zu einer Solartherme betreiben. Diese deckt in den Monaten Mai bis September den Warmwasserbedarf, während der Kaminofen in den kälteren Monaten für Wärme und Gemütlichkeit sorgt. Diese Methode ist überaus effizient und daher sehr umweltschonend. Wenn Sie noch energieeffizienter heizen möchten, dann können Sie selbstverständlich einen Kaminofen mit einer Solarthermieanlage und einer Wärmepumpe zu einem System verbinden.
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