Heizung modernisieren: Das kommt auf Sie zu

Wenn Sie Ihre Heizung modernisieren, können Sie einen großen Teil der Energiekosten sparen. Die Umrüstungskosten lassen sich in Teilen fördern, darüber hinaus amortisiert sich die Investition innerhalb weniger Jahre. Zugleich verringern Sie die Umweltbelastung durch ein veraltetes Heizsystem. Was Sie hinsichtlich einer Heizungsmodernisierung beachten müssen und warum diese sich lohnt, erfahren Sie nachfolgend in unserem Ratgeber!

Inhaltsverzeichnis

Worum geht es bei einer Heizungsmodernisierung?

Im Rahmen einer Heizungsmodernisierung tauschen Sie Ihr aktuelles Heizungssystem gegen ein aktuelles aus, das den gängigen Standards entspricht. Wenn Sie Ihre Heizung modernisieren möchten, müssen Sie verschiedene Faktoren beachten, die Einfluss auf die Struktur und Machbarkeit der neuen Heizung nehmen. Hierzu zählen folgende Fragen:

  • Wie soll die Heizung betrieben werden?
  • Welche technischen Feinheiten soll die Anlage aufweisen?
  • Wo und wie lässt sich die Anlage installieren?
  • Auf welche Weise kann ich die Energie am besten speichern?
  • Was sind die Ziele meiner Heizungsmodernisierung (z. B. Kosten senken, fossile Energiestoffe vermeiden)?
  • Welchen Wärmebedarf habe ich in meinem Haushalt?
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Teilmodernisierung: ausgewählte Komponenten erneuern

Sollte eine vollständige Modernisierung Ihrer Heizung aus verschiedenen Gründen nicht möglich bzw. nicht gewünscht sein, besteht oftmals die Möglichkeit einer Teilmodernisierung. Hierbei erneuern Sie bestimmte Komponenten, um die Effektivität Ihrer Anlage zu steigern. Beispielsweise können Sie die Dämmung der Leitungen verstärken oder neue Pumpen installieren. Auch durch einen hydraulischen Abgleich lassen sich energie- und somit kostensparende Potenziale erkennen. Mit einer Teilmodernisierung können Sie bis zu 15 % Ihrer Energiekosten einsparen.

Wann und warum ist eine Modernisierung notwendig?

Im Durchschnitt sind die Anlagen zur Wärmeerzeugung in den deutschen Haushalten ca. 17 Jahre alt. Damit entspricht ein großer Teil dieser nicht mehr dem Stand der modernen Technik. Ohnehin gilt seit dem 01. November 2020 das Gebäudeenergiegesetz, laut dem ein Heizsystem nach spätestens 30 Jahren ausgetauscht werden muss. Dies hat mehrere Gründe:

  • Umweltbelastung: Auf der einen Seite verwenden alte Heizanlagen in großer Menge fossile Brennstoffe, die die Umwelt belasten. Zudem werden sie hier weniger effektiv genutzt als bei modernen Anlagen. Auch, wenn Sie lediglich ein modernes Heizsystem mit fossilen Brennstoffen installieren: Die Belastung für die Umwelt sinkt in jedem Fall. Mit einer Modernisierung Ihrer Heizung können Sie bis zu 1 Tonne CO2 im Jahr sparen.
  • Energiekosten: Fossile Energien sind teuer und werden fortlaufend teurer. Alte Anlagen können darüber hinaus nicht das volle Potenzial aus den Brennstoffen schöpfen. Mit einer Heizungsmodernisierung können Sie bis zu 32 % an Energie einsparen.
  • Sicherheit: Je älter Ihre Heizanlage ist, desto anfälliger zeigt sie sich für Defekte. Um diesem entgegenzuwirken, sollten Sie frühzeitig eine neue Anlage installieren, die eine konstante Funktion sicherstellt. Der Austausch empfiehlt sich oft in den Sommermonaten, bevor ein Ausfall im Winter dazu verleitet, auf schnell verfügbare – und weniger sorgfältig geplante – Varianten zu wählen.
  • Komfort: Moderne Heizsysteme sind nicht nur effektiver und umweltschonender – sie lassen sich auch besonders einfach steuern und teils automatisieren. Einer Nachrüstung der Heizung ins Smart Home steht somit nichts mehr im Wege.
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Heizung mit moderner Steuerung: Moderne Systeme ermöglichen eine komfortable Bedienung durch Integration ins Smart Home.

Mit welchen Kosten muss kalkuliert werden?

Die genauen Kosten für eine Heizungserneuerung hängen von Art und Umfang der Arbeiten ab. Wenn Sie beispielsweise ein Heizungssystem mit Gas gegen eine Gasbrennwertanlage austauschen möchten, sollten Sie zwischen 5.000 € und 10.000 € Anschaffungskosten einkalkulieren. Bei der Aufrüstung mit einem nachhaltigen Heizsystem wie Solarheizungen müssen Sie hingegen mehr Kosten einplanen – meist zwischen 8.000 € und 15.000 €. Ein Heizungsinstallateur kann Sie zu Ihren Möglichkeiten und den Kosten beraten, die auf Sie zukommen.

Lässt sich die Heizungsmodernisierung fördern?

Ja. Es gibt verschiedene Möglichkeiten durch Kredite und Zuschüsse. Je nach Art der Umrüstung können Sie sich durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützen lassen und so mit der 30-prozentigen Grundförderung sowie diversen Boni bis zu 70 % der Investitionskosten einsparen. Die komplette Übersicht erhalten Sie in unserem Beitrag zur Heizungsförderung.

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Eine moderne, von Fachleuten richtig eingestellte Heizung hilft Ihnen, Energiekosten zu sparen. Die Anschaffungskosten können durch Förderprogramme deutlich sinken.

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Warum lohnt sich eine Heizungsmodernisierung?

Die Modernisierung einer veralteten Heizung bietet die größte Möglichkeit, Energiekosten einzusparen. Mag eine Umrüstung auf den ersten Blick teuer erscheinen, können Sie die Betriebskosten um knapp 40 % reduzieren. Teilweise amortisieren sich die Kosten bereits nach 6 Jahren. Darüber hinaus steigert der Einbau eines zeitgemäßen Heizungssystems den Wert Ihrer Immobilie.

In der folgenden Tabelle sind die ungefähren Einsparpotenziale durch eine Teil-Heizungsmodernisierung dargelegt. Die Berechnung liegt folgenden Voraussetzungen zugrunde:

  • Einfamilienhaus, Baujahr 1983
  • 4 Personen auf 150 m² Wohnfläche
  • Jährlicher Verbrauch Heizenergie: 17.000 kWh
MaßnahmeKosten abzgl. BAFA-Förderung (15 %)Jährliche ErsparnisAmortisationszeit
Austausch der Heizungspumpe350 €105 €3 Jahre
Hydraulischer Abgleich

ca. 790 €

75 €10 1/2 Jahre
Hydraulischer Abgleich & Austausch der Heizungspumpe

ca. 1.150 €

180 €6 Jahre

*Der genannte Bonus bezieht sich auf den Heizungsoptimierungsbonus der BAFA. Zusätzliche 5 % können Sie übrigens erhalten, wenn die Maßnahmen im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) durchgeführt werden.

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