Mit einem Effizienzhaus Energie sparen

Der KfW-Effizienzhaus-Standard stellt einen Energiestandard für Wohngebäude dar. Dabei gibt es einige Abstufungen: Je höher der Standard ist, desto weniger Energie verbrauchen Sie. Dementsprechend ist auch der Wert Ihres Hauses höher als bei Häusern mit einem niedrigeren Standard. Die wichtigsten Informationen rund um das Thema haben wir Ihnen in unserem Ratgeber zusammengestellt.

Effizienzhaus
Mit einem Effizienzhaus lassen sich Energie und Kosten sparen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Effizienzhaus?

Der Begriff Effizienzhaus wurde von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eingeführt und bezeichnet energieeffiziente Wohngebäude. Der Effizienzhaus-Standard setzt sich aus zwei Faktoren zusammen: zum einen dem Primärenergiebedarf, zum anderen dem Transmissionswärmeverlust.

Es gibt verschiedene Effizienzhäuser, abhängig davon, welche Werte sie in diesen beiden Kategorien erreichen. Ein Effizienzhaus 100 verbraucht so viel Primärenergie wie ein Referenzhaus nach den Vorgaben im Gebäudeenergiegesetz (GEG).

Abgrenzen muss man das Effizienzhaus von Begriffen wie Passivhaus, Niedrigenergiehaus, Nullenergiehaus und 3-Liter-Haus. Diese beziehen sich auf andere Standards.

Welche Hausstandards gibt es?

Es gibt verschiedene Effizienzhäuser. Die Bezeichnung orientiert sich dabei an dem Primärenergiebedarf. Der Primärenergiebedarf liegt bei einem Effizienzhaus 100 bei 100 Prozent des Referenzhauses, bei einem Effizienzhaus 40 dementsprechend bei 40 Prozent.

Folgende Standards gibt es:

 PrimärenergiebedarfTransmissionswärmeverlust
Effizienzhaus 115115 %130 %
Effizienzhaus 100100 %115 %
Effizienzhaus 8585 %100 %
Effizienzhaus 7070 %85 %
Effizienzhaus 5555 %70 %
Effizienzhaus 4040 %55 %

Das "Plus-Paket"

Darüber hinaus gibt es das Effizienzhaus 40 plus. Dieses muss die gleichen Anforderungen erfüllen wie das Effizienzhaus 40. Hinzu kommt, dass ein wesentlicher Teil des Energiebedarfs direkt am Gebäude erzeugt und gespeichert werden muss. Das wird als „Plus-Paket“ bezeichnet. Der Strom kann dabei zum Beispiel durch eine Photovoltaik-Anlage erzeugt werden, die mit einem Batteriespeicher und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kombiniert werden kann.

Kfw-Effizienzhaus
Ein Effizienzhaus plus erzeugt Energie durch eine Photovoltaikanlage oder andere ressourcenschonende Anlagen.

Wie hoch sind die Förderungen?

Je höher die Energieeffizienz, desto höher die Förderung – so formuliert es sinngemäß auch die KfW selbst. Das Effizienzhaus 40 plus wird daher mit einem Kredit von bis zu 120.000 € gefördert, bei einem Tilgungszuschuss von 25 %. Bei einem Effizienzhaus 40 liegt der Tilgungszuschuss noch bei 20 %.

Eine Förderung beim Neubau gibt es nur für die Klassen 40 plus, 40 und 55. Für die anderen Effizienzhäuser können Sie bei einer Sanierung eine Förderung beantragen.

Die Förderhöhe für Neubauten in der Übersicht:

KfW-EffizienzhausstandardFörderhöheTilgungszuschuss
40 plusbis zu 120.000 €25 %
40bis zu 120.000 €20 %
55bis zu 120.000 €15 %

Die Förderhöhe für Sanierungen in der Übersicht:

KfW-EffizienzhausstandardFörderhöheTilgungs-/Investitionszuschuss
55bis zu 120.000 €40 %
70bis zu 120.000 €35 %
85bis zu 120.000 €30 %
100bis zu 120.000 €27,5 %
115bis zu 120.000 €25 %
KfW-Effizienzhaus Denkmalbis zu 120.000 €25 %
Einzelne Maßnahmenbis zu 50.000 €20 %

Der Weg zum KfW-Kredit

Um die Finanzierung für ein KfW-Effizienzhaus zu erhalten, sind im Grunde 5 Schritte nötig:

  1. Bauplan mit einem Sachverständigen
  2. Finanzierungspartner suchen und Kredit beantragen
  3. Prüfung des Kreditantrags durch die KfW
  4. Abschluss des Kreditvertrags
  5. Effizienzhaus bauen

Energieberater gesucht?

Sie ziehen in Erwägung, ein Effizienzhaus zu bauen? Beachten Sie, dass der genaue Ablauf vorsieht, die Förderung vor Baubeginn zu beantragen – wichtig für den oben genannten Punkt 3. Ein Energieberater mit Zertifikat muss vorab bestätigen, dass für das Haus alle Kriterien entsprechend den KfW-Statuten erfüllt sind. Die Bestätigung ist ein wichtiger Teil des Antrags für die KfW-Fördermittel. Für die Effizienzhäuser 40 und 55 ist der Energieberater zudem auch zur Baubegleitung notwendig.

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Nicht irgendein Energieberater!

Der Energieberater ist ganz wichtig beim Antrag auf KfW-Förderung für ein Effizienzhaus, aber es darf nicht irgendein Berater sein. Energieberater zählt durchaus zu den Berufsbezeichnungen, mit denen sich auch nur semi-professionelle „Experten“ kleiden. Beachten Sie daher: Als Experten für die Bewertung Ihres Effizienzhauses fordert die KfW einen Berater, der mindestens seit dem 01.06.2014 in der Expertenliste für Energieberater eingetragen ist!

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