Lohnt sich ein Blockheizkraftwerk fürs Einfamilienhaus?

Bei Häusern, die über das ganze Jahr hinweg einen hohen Wärmebedarf haben, ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW) eine Anschaffung, die sich durchaus lohnen kann. Bei unsanierten Altbauten ist das beispielsweise oft der Fall. Besonders in der Stromproduktion punktet das BHKW — auch KWK-Anlage genannt —, denn hier erreicht es einen Wirkungsgrad von bis zu 90 %. Zum Vergleich: Herkömmliche Stromerzeugung, beispielsweise mit einer Gasheizung, erreicht lediglich einen Wirkungsgrad von 40 %. Darüber hinaus steigt der Wert einer Immobilie mit einem abgezahlten BHKW nachhaltig. Eine Anschaffung lohnt sich also vor allem dann, wenn Sie einen durchgängig hohen Bedarf an Strom und Warmwasser haben.

Inhaltsverzeichnis

Wie arbeitet ein Blockheizkraftwerk?

Das Blockheizkraftwerk arbeitet nach dem Prinzip der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung. Das bedeutet, es erzeugt nicht nur Wärme, sondern auch Strom. Dabei arbeitet das BHKW mithilfe eines Motors, der – mit einem Brennstoff angetrieben – Energie erzeugt. Diese wird dann von einem eingebauten Generator in elektrischen Strom umgewandelt.

Parallel dazu wird die vom Motor erzeugte Wärme genutzt, damit ein Wärmetauscher diese als Quelle für Heizungsluft und zur Brauchwassererwärmung nutzen kann. Strom, den Sie nicht selbst verwenden, können Sie in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Aus ökologischer und finanzieller Perspektive ist eine direkte Nutzung allerdings sinnvoller als eine Einspeisung. In unserem Ratgeberbeitrag Blockheizkraftwerk: Vor- und Nachteile schauen wir uns an, welche weiteren Vor- und Nachteile Sie mit einem BHKW haben.

Blockheizkraftwerk-Einfamilienhaus
Mit einem Blockheizkraftwerk können Sie Energie selbst herstellen und damit sparen. | © frakopowersystems - Wikimedia Commons

Einspeisevergütung

Wenn Sie einen so hohen Energiebedarf haben, dass Sie mit Ihrem Blockheizkraftwerk mehr Energie erzeugen als Sie benötigen, dann können Sie diese in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Entlohnt werden Sie dafür mit einer sogenannten Einspeisevergütung. Damit sich ein Blockheizkraftwerk lohnt, sollte es möglichst hohe Laufzeiten erreichen. Wenn Sie damit genügend Storm erzeugen, können Sie die Kosten durch den gesunkenen Verbrauch und die ausgezahlte Einspeisevergütung ausgleichen.

Welche Blockheizkraftwerke gibt es?

Je nach Bedarf sind Blockheizkraftwerke in unterschiedlichen Größen erhältlich. Ihre Einsatzfelder reichen vom Einfamilienhaus bis hin zur Strom- und Wärmeversorgung ganzer Stadtteile oder Industriegebiete. Für die Versorgung eines Einfamilienhauses eignen sich sowohl Nano- als auch Mikro-Blockheizkraftwerke. Im Wesentlichen hängt die Auswahl der Anlage davon ab, wie viel Wärme und Strom Sie benötigen. Jährlich sollte das BHKW jedoch für etwa 3.500–5.000 Stunden in Betrieb sein, um sich wirtschaftlich zu rentieren. Eine individuelle Planung ist für die Installation also unabdingbar. Ein Heizungsinstallateur analysiert dafür den Verbrauch, der innerhalb eines Jahres anfällt, und erstellt daraus ein Lastenprofil. Daraus lässt sich ableiten, wie das BHKW dimensioniert sein sollte. Die Blockheizung für ein Mehrfamilienhaus fällt z. B. größer aus als für ein Einfamilienhaus.

Die unterschiedlichen Leistungsklassen der Blockheizkraftwerke werden grob klassifiziert:

BHKWLeistung
Mikro-BHKWBis 3 kW
Mini-BHKW3 kW bis 50 kW
BHKW-Anlagen50 kW bis 250 kW
Große BHKW-Anlagen250 kW bis 1.000 kW
KWK-Anlagen1 MW (Megawatt) bis 10 MW

Große Heizkraftwerke

Über 10 MW

Welches BHKW brauche ich?

Bei der Auswahl des richtigen Blockheizkraftwerkes sollten Sie sich vor allem nach dem Verbrauch, den Sie haben, richten. Während ein Nano-BHKW mit einer Leistung von unter 2,5 kW ideal für Ein- und Zweifamilienhäuser ist, sollte man bei einem Ein- bis Mehrfamilienhaus jedoch auf ein Mikro-BHKW setzen, da dieses eine Leistung von 2,5-15 kW besitzt. Denn Achtung: Wenn keine Energie gebraucht wird, dann ist das BHKW auch nicht in Betrieb!

Betriebsmöglichkeiten

Beim Betrieb eines Blockheizkraftwerkes gibt es zwei Möglichkeiten: wärmegeführt oder stromgeführt. Wenn die Anlage so ausgelegt ist, dass sie möglichst viel Strom produziert, dann spricht man von einem „stromgeführten BHKW“. Wenn dies mit nachhaltigen Wertstoffen betrieben und der Strom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet werden kann, lohnt sich ein solcher Betrieb. Blockheizkraftwerke, die im Inselbetrieb – also netzunabhängig und autark – laufen, sind beispielsweise oft stromgeführt.

In den meisten Fällen wird das BHKW aber wärmeführend betrieben. In diesem Fall ist die Anlage jedoch nur in Betrieb, wenn im Haus die erzeugte Wärme auch genutzt wird. Ist das nicht der Fall, dann steht sie still. Bei der wärmegeführten Betriebsweise ist es daher wichtig, dass auch ausreichend Wärmebedarf vorhanden ist — optimalerweise das gesamte Jahr über. Damit es auch an kalten Tagen immer warm im Haus ist, wird ein sogenannter „Spitzenlastkessel“, beispielsweise eine Gasbrennwerttherme, installiert. Diese schaltet sich automatisch ein, wenn die Energie des Blockheizkraftwerks nicht ausreicht.

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Welche Brennstoffe kommen infrage?

Die Auswahl an Brennstoffen, die Sie für ein BHKW nutzen können, ist groß. Sowohl fossile Energiequellen als auch erneuerbare Energien eignen sich als Brennstoff für ein Blockheizkraftwerk. Sie können also zwischen fossilen Brennstoffen wie Erd- und Flüssiggas, Heizöl und Kohle wählen. Aber auch regenerative Brennstoffe wie Bio- und Holzgas sowie Pflanzenöl kommen infrage. Darüber hinaus können Blockheizkraftwerke auch Klärgas, Deponiegas oder aufbereitetes Biogas – sogenanntes Biomethan – verwenden.

Bei fossilen Brennstoffen sind Preissteigerungen jedoch sehr wahrscheinlich. Daher empfiehlt es sich – auch aus Gründen des Umweltschutzes – auf erneuerbare Energien zu setzen. Darüber hinaus ist die CO2-Bildung bei der Verbrennung fossiler Energieträger enorm:

Erdgas: 0,20 kg/kWh Einsatz

Heizöl (leicht): 0,26 kg/kWh Einsatz

Heizöl (schwer): 0,28 kg/kWh Einsatz

Steinkohle: 0,33 kg/kWh Einsatz

Braunkohle: 0,40 kg/kWh Einsatz

Biogas-Anlage
Erneuerbare Energien sorgen für einen geringeren CO2-Ausstoß.

Blockheizkraftwerke: Förderungsmöglichkeiten

Der Einsatz eines Blockheizkraftwerkes ist, wie Sie in unserem Blockheizkraftwerk Preisvergleich nachlesen können, mit relativ hohen Anschaffungs- und Installationskosten verbunden. Neben der bereits genannten Einspeisevergütung gibt es jedoch einige Förderprogramme, die eine Installation solcher Anlagen unterstützen.

Das Bundesumweltministerium bietet beispielsweise einen Zuschuss von 1.900 € für ein BHKW mit 4 kWel (elektrische Leistung). 300 € bekommen Sie für jedes weitere kWel. Für Blockheizkraftwerke, die einen hohen elektrischen Wirkungsgrad haben, erhalten Sie zusätzlich 60 % der Förderung.

Ein Abgaswärmetauscher zu Brennwertnutzung und der Anschluss an ein Heizungssystem, das hydraulisch abgeglichen wurde, werden mit einem Wärmeeffizienzbonus in Höhe von 25 % der Basisförderung belohnt.

Blockheizkraftwerk-Foerderung
Mit einem BHKW gehen hohe Anschaffungskosten, aber auch Förderungsmöglichkeiten einher.

Wenden Sie sich an das Energieversorgungsunternehmen Ihrer Stadt oder den BHKW-Fachmann in Ihrer Nähe, um eine genaue Berechnung Ihrer Förderungsmöglichkeiten zu erhalten. 

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